> Aus der Presse > Westfälische Nachrichten 24.11.2008

Lob für soziales Engagement

Lengerich. Gemeinhin gilt die Taube mit dem Ölzweig im Schnabel als politisches Friedenssymbol. Eine etwas andere Bedeutung haben Tauben inzwischen am Hannah-Arendt-Gymnasium bekommen. So „schwebte“ im Rahmen der jüngsten Freundeskreis-Versammlung ein Brief mit einer Spende von 1000 Euro ein, gestiftet vom erfolgreichen Lengericher Taubenzüchter Klaus Stieneker. Diesen Betrag hatte er zusammen mit seiner Tochter Franziska und ihrer Freundin Lisa Rosenbusch bei einer Internet-Taubenversteigerung eingespielt.

Sorgten die Spender in den vergangenen Jahren für ein wahres Taubenfieber, berichtete Klaus Stieneker diesmal von einem Trauma: Kurz zuvor hatten professionelle Diebe seinen Schlag heimgesucht und 48 wertvolle Brieftauben gestohlen. Glück im Unglück: Seine beiden „Rennpferde der Lüfte“, die Tauben „Carlos“ und „Daisy“, waren bei diesem Einbruch übersehen worden. Der Züchter wusste von ähnlich dreisten Diebstahlsaktionen in Holland und Belgien.

Nachdem China nicht mehr im Geschäft ist, freuen sich die spendablen Taubenzüchter auf das nächste internationale „Rennen“, das Ende Januar 2009 im südafrikanischen Johannesburg steigt – natürlich mit Lengericher Beteiligung. Die Vorsitzende des Freundeskreises, Jutta Sagemüller, übereichte zusammen mit ihrem Vertreter Bernard Banning ein kleines Präsent. Ulrich Netkowski dankte den Spendern im Namen der Schule.

In einem Rückblick auf schulische Aktivitäten hielt der Schulleiter unter anderem fest, dass die als Auditorium bezeichnete Sitzgruppe vor dem Eingang zur Schule inzwischen gut angenommen werde. Das ohnehin breite Angebot von Arbeitsgemeinschaften sei durch eine Griechisch-AG ergänzt worden.

Er lobte die gute Planung des Schulträgers für den Bau einer Mensa auf dem Nord-Schulhof zur gemeinsamen Nutzung für Schülerinnen und Schüler der Bonhoeffer-Realschule und des Gymnasiums. 125 Schüler sollen in dem ansprechenden Neubau am Gymnasium verpflegt werden, weitere 75 Plätze stehen im angrenzenden Bereich der Schule zur Verfügung. Als Betreiber könnte sich der Cafeteria-Verein des HAG anbieten. Das Problem: Trotz der gemeinsamen Finanzierung durch den Schulträger und das Land NRW in Höhe von 400 000 Euro klafft eine Lücke von rund 175 000 Euro.

Anhand von Presseberichten lenkte der Schulleiter die Aufmerksamkeit der Mitgliederversammlung auf besondere Schulaktionen. Dazu gehören die Kampagne „Lebensraum HAG – verantwortlich miteinander umgehen“ und das Schüler-Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Bischof Ruzoka aus Tansania besuchte das Gymnasium und berichtete über die schwierigen Lebensbedingungen in Afrika. Er sprach dabei den Schülern aus dem Herzen, die sich seit Jahren für das Kindergarten-Projekt der ehemaligen HAG-Lehrerin Lore Bohm in Namibia engagieren oder für das Vorhaben „Bambusschule in Laos“.

Dr. Alois Thomes wies darauf hin, dass beim Elternsprechtag am 28. November Jahreskalender mit Engelmotiven angeboten werden und dass der Erlös ebenfalls Frau Bohm zugute kommen soll.

Ein weiteres Thema war die Rhythmisierung des Unterrichts. Es soll ein Doppelstunden-Konzept erprobt werden, also drei Fächer am Vormittag. Die Mittagspause soll zwischen 45 und 60 Minuten dauern.

Im Raum stand schließlich die Frage nach der Verleihung des Hannah-Arendt-Preises im nächsten Jahr. Dabei könnten die Aktivitäten eines engagierten Teams der Schülervertretung berücksichtigt werden. Schulleiter Ulrich Netkowski lud zum Besuch des Theaterstücks „Die Banalität der Liebe“ im Münsteraner Borchert-Theater am 28. November ein, eine weitere Chance zur Auseinandersetzung mit der Namensgeberin der Schule.

Mit Lob wurde bei der Sitzung nicht gespart. Dr. Alois Thomes und Dieter Altmann hatten die Vereinskasse geprüft und sprachen Achim Glörfeld Dank und Anerkennung für seine gewissenhafte und akribische Verwaltung der Beiträge aller 464 Mitglieder aus.

Dank für das Interesse und die aktive Beteiligung an diesem Abend kam auch von Jutta Sagemüller, die sich insbesondere über die Unterstützung und das Engagement des Vorstands freute: „Ein kompetentes Team!“


Jutta Sagemüller (links) bedankte sich bei Klaus Stieneker, Lisa Rosenbusch und Franziska Stieneker (rechts) über die Unterstützung für den Freundeskreis des HAG.


Westfälische Nachrichten
24. November 2008


 
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